Starkes St.Otmar scheitert im Halbfinal knapp und unglücklich
Marco Ellenberger
27 Dez. 2025
Der TSV St.Otmar hat den Halbfinal im Schweizer Cup gegen die Kadetten Schaffhausen nach einer starken Leistung denkbar unglücklich mit 26:28 (16:15) verloren. Vor 2'345 Fans in der Pilatus Arena lag bis ganz zum Schluss alles drin.

Kadettens Juan Castro (Mitte) gegen Max Höning (links) und Tobias Wetzel. (Martin Deuring, 27.12.2025)
Der TSV St.Otmar zeigte auf der grossen Bühne eine der bisher besten Saisonleistungen. Die Mannschaft von Trainer Michael Suter war hervorragend eingestellt und fand Mittel und Wege, um den Kadetten Schaffhausen alles abzuverlangen. Die St.Galler lagen von Beginn an stets in Führung, kurz nach der Pause gar mit drei Toren (18:15). Und der Zwischenstand war alles andere als ein Produkt des Zufalls. St.Otmar verwickelte die Kadetten in einen Match, in dem sich Gelbschwarz sichtbar wohler fühlte als der favorisierte Gegner. Die St.Galler fanden immer wieder schöne Lösungen in der Offensive und verhinderten mit einer starken Abwehrleistung, dass sich die Kadetten offensiv entfalten konnten.
Wer darauf vertraute, dass sich mit fortlaufender Dauer schon irgendwann ein Klassenunterschied offenbaren würde, täuschte sich gewaltig. St.Otmar hielt dagegen. Erst recht dann, als es schwierig wurde und die Kadetten fünf Minuten vor Schluss erstmals mit zwei Toren in Führung gingen. Es war ein mitreissender Cupfight, der auf beide Seiten hätte kippen können. Aber genau in den entscheidenden Momenten zollten die St.Galler vielleicht auch etwas Tribut für die Energie, die sie zuvor über das gesamte Spiel investiert hatten. Ein Wechselfehler kurz vor dem Ende, ein vergebener Penalty zweieinhalb Minuten vor Schluss – und dann auch noch ein falsch ausgeführtes Anspiel und ein daraus folgender Ballverlust waren in der Summe zu viel des Unglücklichen. Vielleicht fehlte genau in diesen Momenten nach dem grossartigen und aufopferungsvollen Kampf etwas die Ruhe.
Die Kadetten mit ihrem Selbstverständnis aus 18 gewonnen Meisterschaftsspielen in Serie liessen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Die Schaffhauser waren an diesem Samstagabend nicht die bessere, aber am Ende halt nicht nur die glücklichere, sondern eben auch die etwas cleverere Mannschaft. Der TSV St.Otmar, bei dem Torhüter Andreas Björkman Myhr nach überstandener Hirnerschütterung und Simon Locher nach überstandener Fussverletzung ihre Comebacks gaben, durfte das Feld in der wunderbaren Pilatus Arena aber erhobenen Hauptes verlassen. Gelbschwarz hatte beste Werbung in eigener Sache gemacht. Und die St.Galler dürfen am Sonntag um 15 Uhr gegen den BSV Stans um die Bronzemedaille spielen.
Telegramm
Kadetten Schaffhausen – TSV St.Otmar 28:26 (15:16)
Pilatus Arena, Kriens – 2'345 Zuschauer/innen – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Kadetten; 6mal 2 Minuten gegen St.Otmar.
Kadetten: Bergmann (5 Paraden), Car (3 Paraden); Meister (2), Prince, Saueressig (3), Rikhardsson (6/4), Ugiagbe, Hrachovec, Küttel, Peric, Castro (7), Lier, Pietrasik (6), Markovic, Reznicky, Martinovic (4).
St.Otmar: Jochum (3 Paraden), Björkman Myhr (3 Paraden); Bolt (1), Tobler, Dörwaldt, Brülisauer, Niederer, Locher, Stroustrup (6/3), Löfström (7/4), Höning (1), Alves (3), Schneider (2), Möller (1), Braun (4/1), Wetzel (1).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Jessen, Lacok, Heinl und Küffer (alle verletzt). Bergmann hält Penalties von Braun (20./10:11) und Stroustrup (58./26:25).