Ausfälle überschatten eine unglückliche Heimniederlage
Marco Ellenberger
23 Nov. 2025
Der TSV St.Otmar verliert das Heimspiel gegen den RTV 1879 Basel auf unglückliche Weise mit 29:34 (14:13) – schwerer als die zwei nicht gewonnenen Zähler wiegen jedoch gleich drei verletzungsbedingte Ausfälle.

Noah Bolt im Match gegen den HC Kriens-Luzern. (Tobias Zeltner, 11.10.2025)
Eingebettet in ein wunderbares Rahmenprogramm mit dem Besuch von Top-Leichtathlet Simon Ehammer und vor einer tollen Kulisse mit mehr als 1000 Fans erarbeitete sich St.Otmar in der ersten Halbzeit zwar Vorteile, tat sich aber schwer, diese in etwas Zählbares umzumünzen. Die Mannschaft von Trainer Michael Suter war zwar spielbestimmend, führte zur Pause aber nur mit 14:13, weil sie zu viele gute Möglichkeiten liegen liess und in der Deckung auch nicht durchgehend glücklich agierte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien der Match trotz aller Holprigkeiten den erhofften Verlauf zu nehmen. Als Marcus Stroustrup nach 38 Minuten auf 21:17 stellte, war die gelbschwarze Welt in Ordnung. Aber dann drehte der Wind. St.Otmar fand in der Folge keine Lösung gegen den siebten Basler Feldspieler, weil Aleksander Spende das für den RTV vorzüglich orchestrierte. Und offensiv blieben die St.Galler weiter fahrig mit ihren Möglichkeiten. Statt 21:17 stand es darum plötzlich 24:27 (49.). Und dann kam alles noch viel schlimmer.
In der 50. Minute wurde Keeper Andreas Björkman Myhr, der in der vergangenen Woche seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte, mit voller Wucht am Kopf getroffen. Der Schwede war kurz bewusstlos und wurde sofort medizinisch betreut. Und auch wenn er das Feld nach mehreren Minuten mit Unterstützung von Teamarzt Pierre Hofer und Physiotherapeut Simon Jaskolski glücklicherweise auf eigenen Füssen verlassen konnte, wurden ungute Erinnerungen wach an die beiden Gehirnschütterungen in der vergangenen Saison; jeweils nach vergleichbaren Aktionen.
Bereits zuvor hatte Michael Suter im Spielverlauf die Ausfälle von Max Höning und Emil Jessen kompensieren müssen, die beide angeschlagen nicht mehr mittun konnten. Und obwohl die verbliebenen Akteure in den letzten zehn Minuten mit der lautstarken Unterstützung des Publikums noch einmal versuchten die Wende herbeizuführen, passte es irgendwie zu diesem gebrauchten Abend, dass es nicht mehr gelingen wollte. Der RTV brachte den Auswärtssieg ungefährdet über die Zeit; das Resultat war ob der Geschehnisse aber ohnehin in den Hintergrund gerückt.
Telegramm
TSV St.Otmar – RTV 1879 Basel 29:34 (14:13)
Kreuzbleiche – 1015 Zuschauer/innen – Sr. Albert/Albert.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen St.Otmar; 1mal 2 Minuten gegen Basel.
St.Otmar: Lacok (12 Paraden), Björkman Myhr; Bolt (4), Tobler, Dörwaldt, Brülisauer, Heinl, Stroustrup (5/2), Löfström (7), Höning, Jessen, Alves (3/1), Schneider (1), Möller (5), Braun (2), Wetzel (2).
Basel: Guardia (8 Paraden), Hagmann (1 Parade); Peltier (5), Berger (4), Engler (1), Babic, Imare (4), Bela (3), Voskamp (1), Grace (1), Brandt (2), Spende (12/6), Weisskopf (1).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Locher und Küffer (beide verletzt). Guardia hält Penalty von Stroustrup (26./11:11).